Andacht

Glaube kann Berge versetzen?

 
Gipfelkapelle-Kreta
Gipfelkapelle auf Kreta | Copyright: Gabriele Schmidt

Die Bibel liebt das Motiv der Berge. Moses steigt auf den Gottesberg Sinai. Dort ist er allein mit Gott. Das Volk wartet am Fuße des Berges. Dort erhalten sie die zehn Gebote. Viele Psalmen beschreiben Berge als heilige Orte, an denen Menschen besondere Erfahrungen mit Gott machen oder in ein großes Staunen über die Natur einstimmen. Jesus hält seine wichtigste Rede auf einem Berg, die sog. „Bergpredigt“.
Der Apostel Paulus weiß sich so stark in der Liebe geborgen, dass er glaubt, damit Berge versetzen zu können.

Manchmal können wir auf einem Berggipfel ein bisschen davon erahnen, wenn wir nach anstrengenden Stunden des Aufstieges unseren Blick in die Weite der Landschaft richten können.  Oben auf dem Berg angekommen, fällt die Last des Alltags ab. Wir sind eins mit der Natur. Auf dem Berg fühlen wir uns in solchen Momenten Gott besonders nahe. Wir schauen von oben herab über die Welt und können etwas ahnen von der Einsamkeit eines Moses oder Jesus auf dem Berg.

In diesen Tagen liegen auch Berge vor vielen von uns. Berge von Problemen. Werde ich meine Strom- und Gasrechnungen bezahlen können? Welche Auswirkungen haben die höher werdenden Coronafallzahlen auf meinen Arbeitsbereich und den Lebensalltag? Woher bekomme ich Unterstützung? Was motiviert mich in diesen anstrengenden Zeiten?

Kann Glaube Berge versetzen?
Ich tausche das Wort Glaube durch die Hoffnung aus. Hoffnung kann Berge versetzen. Oder: kleine Schritte auf dem Weg zum Frieden können Berge versetzen.
Diese Hoffnung, die Berge versetzt, möge uns auch beim Blick in die Ukraine erhalten bleiben und nicht verloren gehen.

Und ich tausche das Wort Glaube durch die Liebe aus.
Liebe kann Berge versetzen. Wenn sich die guten Kräfte einer Gesellschaft zusammentun, können sie engagiert und mit neuen Ideen den Berg der Probleme, die derzeit auf uns zukommen, abtragen und verändern helfen. Wir sind miteinander auf dem Weg.

Dazu stärke Gott uns Glauben, Herz und Hände.

Gabriele Schmidt | Mitglied im Beirat der Frauenarbeit Sachsen